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Teil 2: Was sich aus Müll machen lässt

Bevor wir beginnen, drei kurze Fragen: Hast du heute schon einen Lichtschalter betätigt? Eine Waschmaschine angestellt? Vielleicht ein paar Tonnen Stahl produziert? Gut, Letzteres vermutlich nicht. Dennoch ist beinahe sicher, dass du an diesem Tag bereits dafür gesorgt hast, dass irgendwo auf der Welt Abwärme entstanden ist. Abwärme ist nämlich das Nebenprodukt von Prozessen, die eigentlich ein anderes Ziel haben. Sie entsteht, wenn Raffinerien Erdöl verarbeiten oder Stahlwerke Eisen und Kohle verschmelzen. Computer, die in Rechenzentren heiß laufen, produzieren Abwärme, ebenso wie Wäschereien. Sie steckt in den Abgasen von Verbrennermotoren – und selbst in Kanalisationen schlummern gewaltige Wärmemengen.

Bislang verpufft diese Energie größtenteils ungenutzt. Dabei könnte Abwärme in vielen Bereichen sozusagen recycelt werden. Im Krematorium Traunstein geht die zur Einäscherung der Toten erzeugte Hitze zum Beispiel schon heute nicht einfach in Luft auf. Die Abwärme der Öfen heizt stattdessen das eigene Gebäude und jene des nahe gelegenen Waldfriedhofs. Künftig soll sie über das Nahwärmenetz sogar Traunsteiner Wohnungen heizen.

Zwar dürfte die Abwärme aus Krematorien unter dem Strich nur einen eher kleinen Beitrag zur Senkung klimaschädlicher Emissionen leisten. Insgesamt aber könnte der Impact der Abwärme von Fabriken, Servern, Bahnhöfen, Kläranlagen und Geschäftsräumen gewaltig sein. Expert:innen des dänischen Wärmetechnik-Unternehmens Danfoss beziffern die in der EU jährlich produzierte ungenutzte Abwärme auf 2.860 Terrawattstunden – genug, um damit praktisch alle Wohnhäuser und öffentlichen Gebäude in der EU zu beheizen.

Futterfabrik im Eimer

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