Im sächsischen Pirna gewann der Kandidat der gesichert rechtsextremen AfD das Amt zum Oberbürgermeister. Der Aufstieg des Faschismus schreitet immer weiter voran. Eine neue Studie zeigt einen möglichen Faktor für den Erfolg der AfD: rechtsextreme Terroranschläge.
Eine 2023 veröffentlichte Studie von Miku Matsunaga und Werner Krause stellt die weit verbreitete Annahme in Frage, dass rechtsextremer Terror die Menschen vom Wählen von Parteien wie der AfD abschreckt. Sie stellen fest: Wenn Neonazis in Deutschland Terroranschläge verüben und Menschen ermorden, passiert eher das Gegenteil: Die rechtsextreme AfD gewinnt dadurch sogar an Zuspruch. Kein Wunder, dass im Umkreis dieser demokratiegefährdenden Partei rechtsextremer Terror und Morde regelrecht bejubelt werden. Wie lange warten wir noch mit der Prüfung des Parteienverbots?
AfD-Wähler finden Gewalt gut?
Die Forscher analysierten wöchentliche Daten aus dem Zeitraum von 2013 bis 2019, um die Entwicklung der Unterstützung für die Alternative für Deutschland (AfD) in Relation zu rechtsextremen Gewalttaten zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass nach rechtsextremen Angriffen ein moderater, aber statistisch signifikanter Anstieg der AfD-Unterstützung zu verzeichnen ist. Diese Beobachtung ist besonders bemerkenswert, da sie der allgemeinen Annahme widerspricht, dass Bürger sich von Organisationen oder Ideologien abwenden, die mit Gewalt in Verbindung stehen.
Die Studie deckt auf, dass die AfD von rechtsextremen Gewaltakten profitiert, indem sie diese Ereignisse in ihrem politischen Narrativ verwendet. Rechtsextreme Parteien, wie die AfD, neigen dazu, solche Angriffe als direkte Folge von Migration und als Bedrohung für die öffentliche Sicherheit und das soziale Gefüge darzustellen. Dieses Framing scheint bei einem Teil der Wählerschaft Anklang zu finden. Paradox: Ihre Gesinnungsgenossen töten wegen rechtsextremer Ideologie, wie man sie auch in der AfD findet, und die AfD schafft sogar, selbst ihren eigenen Hass Schutzsuchenden in die Schuhe zu schieben. A la: „Wenn Ausländer nicht hier wären, müssten wir sie und unschuldige Unbeteiligte umbringen!“ Die Autoren der Studie schreiben:
„Anhand wöchentlicher Daten aus den Jahren 2013 bis 2019 haben wir untersucht, wie sich die Unterstützung für die AfD nach zunehmender rechter Gewalt entwickelt hat. Die linke Grafik in der folgenden Abbildung zeigt, wie sich der Anteil der Bürger, die angaben, die AfD zu wählen, nach solchen Angriffen im Durchschnitt veränderte. Die Grafik zeigt, dass die Unterstützung für die rechtsextreme Partei zunahm. Gleichzeitig zeigt das rechte Diagramm kein entsprechendes Muster einer erhöhten AfD-Unterstützung im Vorfeld von Gewalttaten. Dies deutet auf eine fehlende umgekehrte Kausalität hin.“
Ein erschreckender Trend
Deutschland, ein Land, das in den letzten Jahren vermehrt von rechtsterroristischen Angriffen betroffen war, dient als ein prägnantes Beispiel für diese Dynamik. Trotz der steigenden Anzahl an gewalttätigen Übergriffen und Anschlägen – darunter rechter Schießereien in München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020 sowie zahlreiche Messerangriffe, Brandstiftungen und physische Angriffe auf politische Gegner, Schutzsuchende und andere Minderheiten – hat die rechtsextreme AfD kontinuierlich an Boden gewonnen.
AfD-anhänger finden Hassverbrechen gut
„Diese Ergebnisse zeigen, dass Teile der Wählerschaft nicht vor der extremen Rechten zurückschrecken, obwohl gewalttätige Angriffe ideologisch und (oft) organisatorisch mit [rechtsextremen Parteien] verbunden bleiben. Diese Wähler stimmen möglicherweise der Behauptung zu, dass die Einwanderung die „Hauptursache“ für rechtsextreme Gewalt ist. Diesbezügliche Untersuchungen zeigen, dass 14 % bis 19 % der deutschen Bürger Hassverbrechen gutheißen.“
Das kann man auch einfach in Social Media beobachten, wie es Volksverpetzer seit einigen Jahren tut. Wenn ein Gesinnungsgenosse mordet und Anschläge verübt, wird das in den Kreisen der AfD-Anhänger sofort instrumentalisiert – oder bejubelt. Einige Terrorklatscher in der AfD bejubelten den Amokfahrer aus Bottrop, Essen und Oberhausen aus der Silvesternacht 2018/2019.
Der Täter stellte sich später übrigens als psychisch krank heraus, und die Richter urteilten, dass Wahnvorstellungen, nicht Ausländerhass schuld seien. AfD-Fans feierten ihn natürlich trotzdem, weil unter seinen Opfern eine syrische Familie waren und Kinder und weitere Kinder aus Syrien und Afghanistan. Ja, AfD-Fans feiern es, wenn Kinder angefahren werden. Wir haben damals ausführlich berichtet:
AfD-Fans Applaudieren Morde
Das sind natürlich keine Einzelfälle. Unsere Kollegen von DieInsider dokumentieren fast täglich, wie verroht, brutal und blutrünstig die AfD-Basis ist. Dort wird – und das ist keine Übertreibung, sondern brutaler Alltag – täglich Hass, derbste Beleidigungen, Todeswünsche, Morddrohungen, Wunsch nach einem neuen Holocaust, nach einem neuen Hitler und Faschismus geäußert. Hier unzählige Beispiele:
Auf den rechtsextremen Mordanschlag in Neuseeland reagierten die AfD-Fans wieder mit Applaus, offizielle AfD-Seiten mit Lügen oder Schweigen.
Als bekannt war, dass es mindestens 40 Tote bei einem Mordanschlag auf eine Moschee gab, herrschte in den AfD-nahen Gruppen überwiegen Zustimmung. AfD-Fans wollen Blut, Terror und Tod sehen und applaudieren sofort, wenn ihre Zielgruppen sterben. Diese Menschen wählen die AfD. Das sind keine Einzelfälle. Das sind die blutrünstigen Neonazis unter uns.
Wenn Nazis uns ermorden, wird die AfD stärker. Wer stoppt sie?
Die AfD und andere rechtsextreme Ideologen halten derartige Gewalt für selbstverständlich. Durch ihre Lügenpropaganda indoktriniert, denken sie ja, dass wir uns in einem „Vorbürgerkrieg“ (Höcke) befinden, und Neonazi-Morde seien „Widerstand“. Dass die letzten sechs Jahre die sichersten seit der Wiedervereinigung waren, interessiert sie nicht, da sie nur AfD-Propaganda konsumieren, die ihnen eine Parallelwelt einredet. Die Autoren schreiben: „Wähler, die bei rechtsextremen Parteien bleiben, stimmen möglicherweise der Behauptung zu, dass die Einwanderung die „Hauptursache“ für rechte Gewalt ist.“
Die Autoren der Studie betonen die Wichtigkeit vergleichender Forschung, um ein umfassendes Verständnis der Dynamik rechtsextremer Gewalt und ihrer politischen Folgen zu erlangen. Länderspezifische Faktoren, wie die Medienberichterstattung, könnten entscheidend dazu beitragen, die Reaktionen der Wähler auf politische Gewalt und ihre Bereitschaft, sich von radikal-rechten Parteien zu distanzieren, besser zu verstehen.
Die Erkenntnisse dieser Studie stellen eine deutliche Herausforderung für die Annahme dar, dass die öffentliche Unterstützung für Parteien, die mit Gewalt in Verbindung gebracht werden, abnimmt. Die Frage ist, ob eine derartige demokratieverachtende Partei mit einer derartigen Wählerbasis überhaupt noch durch politischen Diskurs gestoppt werden kann. Stimmen nach einer Prüfung eines AfD-Verbots werden laut. Es dürfte Zeit sein.
Artikelbild: nitpicker/Canva
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