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Strandbad am Escher See: „Monkey’s Island“-Betreiber öffnet am Freitag trotz Nutzungssperre der Stadt

Strandbad am Escher See„Monkey’s Island“-Betreiber öffnet am Freitag trotz Nutzungssperre der Stadt

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Das Strandbad „Monkey’s Island“ am Escher See öffnet, obwohl das Bauaufsichtsamt eine Nutzungssperre verhängt hat.

Copyright: Uwe Weiser

Der Betreiber des Strandbads am Escher See baute laut Stadt mehrfach ohne Genehmigung. Er musste schließen – öffnete am Freitag aber trotzdem.

Das Strandbad „Monkey’s Island“ am Escher See hat trotz Nutzungssperre am Freitag aufgemacht. Das Bauaufsichtsamt hatte Anfang des Jahres eine Nutzungssperre für das gesamte Gelände erlassen, es war nicht das erste Verbot. Der Betreiber hatte nach Angaben der Stadt ohne Genehmigung gebaut und das mehrfach. Ein rotes Untersagungsplakat der Bauaufsicht hängt am Zaun des Geländes. Durch das Tor daneben aber strömten ab 12 Uhr zahlreiche Besucherinnen und Besucher Richtung Kassenhäuschen, um sich an diesem heißen Sommertag abzukühlen. Denn Baden im Escher See ist nur am Strand der Bar erlaubt – wenn sie geöffnet ist, weil es dann eine Badeaufsicht gibt.

Von dem Öffnungsverbot scheinen die Gäste nicht gewusst zu haben. Ein großer LKW lieferte noch Getränke an. Geschäftsführer Marc Förste sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, er mache natürlich auf, er werfe doch nicht „die Flinte ins Korn“. Die Stadt reagierte am Freitag noch nicht. Laut der Ordnungsverfügung am Zaun drohen bei Missachtung bis zu 500.000 Euro Buße.

Ob das Bad öffnen darf oder nicht, ist schon seit vergangenem Sommer fraglich. Marc Förste hatte das Strandbad mit Gastronomie 2019 übernommen. Im Sommer 2023 war die Anlage bereits wegen erster Verstöße geschlossen gewesen. Förste hatte die Bar ausgebaut: Er sagte aktuell dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass er einen Aufsichtsturm für Bademeister, ein Kassenhaus, Mobilheime für den Aufenthalt des Personals, ein Vordach, Container und eine Terrasse aus Holzdielen auf Sand gebaut habe. Er gab an, 500.000 Euro in das Strandbad investiert zu haben.

Er habe eine Baugenehmigung, aber die werde ignoriert, sagte Förste. Die Baugenehmigung stammt aus dem Jahr 2010 und umfasst das vom Vorpächter gebaute Restaurant. Er sagte, er habe bereits Teile wieder zurückgebaut. Förste sieht nach eigenen Angaben deshalb seine Umbauten durch die alte Genehmigung abgedeckt.

Monkey’s Island Strandbar am Escher See öffnet Freitagmittag, obwohl das Bauaufsichtsamt eine Nutzungssperre verhängt hat. Das rote Plakat hängt noch am rechten Zauntor.

Copyright: Julia Hahn-Klose

Die Stadt widerspricht vehement: Die Umbauten seien nicht durch die alte Baugenehmigung abgedeckt. Für einen Teil des Geländes hatte die Bauaufsicht deshalb 2023 eine generelle Nutzungssperre erlassen, für einen anderen eine Nutzungsfreigabe erteilt – bis über einen nachzureichenden Bauantrag entschieden sei.

Keine Genehmigung für Änderungen auf dem Gelände am Escher See

Den hatte Förste daraufhin eingereicht, die Stadt ihn jedoch abgewiesen. Der Grund: „Der damalige Bauantrag konnte wegen erheblicher formaler Mängel jedoch nicht genehmigt werden“, sagte eine Sprecherin der Stadt. Förste hatte laut Stadt die Option, die Bar wieder auf den 2010 dem Vorpächter genehmigten Stand zurückzubauen, um zumindest diesen Sommer vollständig zu öffnen.

Offensichtlich hat sich Förste dagegen entschieden. Mitarbeitende der Stadt besichtigten im Frühjahr 2024 den Strand am Escher See. Dabei stellten sie laut Stadt fest, dass Förste im Vergleich zum Vorjahr noch mehr erweitert habe: Um „Bauten, die jedoch ebenfalls nicht genehmigt waren und mit denen massiv in den geschützten Landschaftsbereich eingegriffen wird“, teilte die Sprecherin mit. Die Stadt untersagte deshalb im Frühjahr 2024 die Nutzung des gesamten Geländes, dies gilt bis heute. 

Mit Schließung des Strandbads fällt für Kölner ein Badesee weg

Ärgerlich für Kölnerinnen und Kölner ist, dass damit das Schwimmen im Escher See diesen Sommer wohl nicht erlaubt ist. Denn ausgenommen vom Badeverbot in dem öffentlichen Gewässer war nur das ausgewiesene Strandbad mit der vom Pächter bereitgestellten Badeaufsicht.

Förste warf der Stadt vor, allein gelassen worden zu sein, obwohl er an einer Öffnung des Strandbads für die Kölner Bürger gearbeitet habe. Damit konfrontiert, teilte ein Sprecher der Stadt mit: „Das Bauaufsichtsamt/die Stadt Köln muss sich schon von Gesetzes wegen völlig aus der Frage heraushalten, ob und wie ein Bauantrag gestellt wird.“ Das Bauaufsichtsamt habe versucht, durch Hinweise und Kontaktdaten städtischer Ämter einer Bauantragstellung den Weg zu weisen.

„Es ist im Interesse der Stadt Köln, dass dieser Ort der Naherholung baldmöglichst von der Bevölkerung genutzt werden kann“, teilte der Sprecher der Stadt mit. Dies könne bislang nur auf Basis der Genehmigung von 2010 erfolgen. Ob die Stadt angesichts er verhärteten Fronten weiter eine Zusammenarbeit mit dem Pächter Förste anstrebe, wollte der Sprecher noch nicht beantworten. Eine weitere Begehung von Mitarbeitern der Bauaufsicht stehe als nächster Schritt aus. Das war jedoch vor der jüngsten Eskalation mit Förstes Öffnung des Bades am Freitag.

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