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So erklärt die Letzte Generation die Blockade am Flughafen Köln/Bonn und kündigt weitere Aktionen an

Report-K

Das Pressefoto zeigt die Aktion der Letzten Generation am Flughafen Köln Bonn in den frühen Morgenstunden des 24. Juli 2024. | Foto: Letzte Generation

Köln | Die Aktivistengruppe Letzte Generation erklärt die Aktion am Flughafen Köln Bonn heute und ordnet die weltweite Aktion „Oil kills“ verbunden mit der Forderung nach der Umsetzung des „Fossil Fuel Treaty“ durch die Regierungen ein. Die Aktivist:innen betonen, dass es Ihnen nicht um die Anklage und Behinderung einzelner Personen und deren persönliches Verhalten gehe, sondern um das Aufzeigen des klimapolitischen Versagens der Regierungen. Nicht der Einzelne müsse sich schämen, sondern die Regierung.

In den sozialen Netzwerken wird gegen die Aktion der Letzten Generation am Köln Bonner Flughafen heute getobt und auch aus Politikreisen kommt die Forderung nach schärferer Bestrafung. Es sind die üblichen Reflexe, die vor allem einem dienen: Sie lenken vom Inhalt der Aktionen ab. Mehrere Aktivist:innen erklärten heute Vormittag die Aktionen und ordneten diese ein.

Es ist die Klimakrise und Klimakatastrophe, die die Aktivist:innen nach wie vor bewegt. Das nicht einzuhaltende und eingehaltene 1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens und man merkt ihnen an, wie verzweifelt sie sind, ob der täglichen Meldungen über neue Hitzerekorde oder Überflutungen und dass dies nicht mehr Menschen beunruhige. Lina Johnsen, eine der Aktivistinnen bemüht einen Vergleich: „Wenn die Badewanne überläuft, dreht man das Wasser ab und versucht nicht den Schaden nur durch Aufwischen zu verhindern“. Und so sei es auch mit den Treibhausgasen. Diese müssten reduziert und minimiert werden, um die Klimakatastrophe einzudämmen. Dies gehe aber nur indem die Menschheit aufhöre fossile Brennstoffe zu nutzen. Die Letzte Generation sieht die Regierungen in der Pflicht und fordert diese auf umzusteuern und sich nicht weiter von der fossilen Lobby unter Druck setzen zu lassen oder sich – siehe HVO 100 Skandal – vor deren Karren spannen zu lassen. Die Regierungen müssten Investitionen in die Zukunft tätigen, fossile Subventionen abbauen von denen nur Reiche profitierten. Die Klimakrise ist für die Letzte Generation auch eine Gerechtigkeitskrise.

Internationale Kampagne

„Oil kills“ sei ein internationaler Aufruf und werde weltweit mit dem Mittel des zivilen Widerstandes durchgeführt. Den Aktivist:innen gehe es darum gegen den Sumpf aus Geldgier, Macht und Korruption anzukämpfen. Es sei ein friedlicher widerständiger Protest, dies betonen die Aktivist:innen immer wieder, der jetzt zur richtigen Zeit am richtigen Ort geführt werde. Die Aktivist:innen wollen der Initiative die sich um einen Vertrag über fossile Brennstoffe bemüht und der einen globalen Übergang zu sicherer, erneuerbarer und erschwinglicher Energie für Alle schafft mehr Schwung verleihen. Diese ist seit 2019 aktiv. Es gehe darum jetzt einen konkreten Plan verbindlich festzulegen, der die Ausweitung neuer Kohle-, Öl- und Gasprojekte beende. Unterstützt wird die Initiative, die von Vanuatu und Tuvala angeführt wird durch die Weltgesundheitsorganisation und das Europäische Parlament. Die Idee – das Vorsorgeprinzip – das dahinter stehe gleiche der Initiative die zur Eindämmung von FCKW führte. Der Vorwurf an die aktuelle Bundesregierung lautet, dass diese immer noch in hochfossile Technologien investiere.

Lars Werner, Aktivist der Letzten Generation, erläutert die Blockade des Flughafen Köln Bonn damit, dass es vor allem auch um ein Ende der Privatflüge und Inlandsflüge gehe. Aktuell ist auch im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft darüber eine erneute Debatte entbrannt. Zudem starten in Köln Bonn die Regierungsflieger, da dort die Flugbereitschaft der Luftwaffe stationiert ist. Die Flugindustrie werde jährlich mit Milliarden subventioniert kritisiert Werner und gleichzeitig fehle der politische Wille zum Aufbau eines wirklich funktionierenden Bahnnetzes sowie guter Nachtzug-Verbindungen. Auch hier legt die Letzte Generation den Finger an der richtigen Stelle aktuell in die Wunde. Nach den Überschwemmungen funktioniert die Eifelbahn immer noch nicht durchgängig zwischen Trier und Köln, die Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt und weiter die Rietbahn sind monatelang gesperrt. In NRW sollen ICE-Verbindungen eingedampft werden.

Fokus Kassel

Ronja Künkler betont, dass die Letzte Generation mit ihren Protestaktionen die schwelenden Konflikte in der Gesellschaft, die durch die Klimakrise ausgelöst werden, an die Oberfläche hole. Dieser Konflikt benötige aber in der Öffentlichkeit Raum. In den kommenden Monaten werde die heute begonnene internationale Widerstandskampagne fortgesetzt, die heute an den Flughäfen in Oslo, Helsinki, Köln und Barcelona begann. Diese werde nicht nur an Flughäfen stattfinden, sondern auch auf die Straße und auf Kreuzungen, wie zuletzt in Bremen getragen. Am 25. September 2024 ruft die Letzte Generation nach Kassel und den dortigen Flughafen. Dort werde jedes Flugticket mit 130 Euro aus Steuermitteln subventioniert. Dieses Geld so die Letzte Generation fehle an anderen Stellen, wie Kindertagesstätten etc. Künkler spricht in diesem Zusammenhang von politischem Irrsinn.

Einig sind sich die Aktivist:innen darin, dass ihr Protest auf einen Missstand hinweise und erwartet, dass dieser Missstand angemessen kommuniziert werde. Vor dem Hintergrund der geplanten Gesetzesverschärfung spricht die Letzte Generation von einer Eskalation, die friedlichen Protest mit drakonischen Strafen belege. Lobend äußerte sich die Letzte Generation über die Solidarität aus der Bevölkerung, die etwa durch Spenden helfe, diese drakonischen Strafen abzumildern oder auszugleichen.

Der Erstbericht und die Reaktion auf die Aktion der Letzten Generation am Flughafen Köln Bonn bei report-K

Letzte Generation blockiert Flughafen Köln/Bonn

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