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Messenger: Signal erlaubt bald Verbergen der Telefonnummer

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

In Zukunft müssen Signal-Nutzer:innen nicht mehr ihre Telefonnummer in Gruppenchats preisgeben. Diese Praxis stand seit Jahren in der Kritik. Ganz ohne die Telefonummer kommt der beliebte Messenger aber nicht aus.

Handy auf dem ein Signal-Logo zu sehen ist, dahinter eine Tastatur
Signal gehört in Deutschland zu den verbreiteten Messengern. – Alle Rechte vorbehalten IMAGO / CHROMORANGE

Mit der neuen Version wird der Messenger Signal die Telefonnummer für Menschen, die nicht im Telefonbuch einer Nutzerin oder eines Nutzers stehen, standardmäßig unsichtbar machen. Dies teilte Signal am Dienstag in einem Blogbeitrag mit, in dem die Funktionen neben einer Anleitung erklärt werden. Die Änderung mit der Telefonnummer war lange gefordert, angekündigt und erwartet worden.

Die neue Version soll in den kommenden Wochen ausgerollt werden, dann lässt sich auch ein Nutzername erstellen. Unter diesem Nutzernamen können sich Nutzer:innen in Zukunft kontaktieren. Zum Austausch des Nutzernamens wird es laut dem Blogbeitrag unterschiedliche Optionen wie einen eindeutigen Link oder einen QR-Code geben. Zur Accounterstellung braucht es allerdings weiterhin eine Telefonnummer. Signal argumentiert, dass die Telefonnummer wegen der Architektur des Dienstes, gegen Spam und zum Auffinden von Kontakten gebraucht würde.

QR-Codes und Usernamen
In Zukunft können sich Nutzer:innen auch über ihren selbstgewählten Nutzernamen finden. – Alle Rechte vorbehalten Signal Foundation

In der neuen Version soll es eine Funktion für Nutzer:innen geben, die nicht möchten, dass andere sie finden können, indem sie auf Signal nach ihrer Telefonnummer suchen. In den Einstellungen der App kann man in Zukunft  festlegen, dass andere sich nur über den Nutzernamen und nicht via Telefonnummer mit einem verbinden können.

Privatsphärehemmnis Telefonnummer

Dass man bei Signal mit seiner Telefonnummer unterwegs war und diese in privaten und Gruppenchats sichtbar war, war neben anderen Punkten eine immer wiederkehrende Grundkritik am Aufbau des Messengers. Denn Telefonnummern gelten als sensible persönliche Information, weil sie sehr selten gewechselt werden. Sie sind eine stabile eindeutige Kennung, mit der Personen durch private Akteure und staatliche Behörden identifiziert werden können. Hinzu kommt, dass eine Telefonnummer auch zur Belästigung und ähnlichem genutzt werden kann.

Tritt man also einem Gruppenchat bei, konnten bislang alle Personen im Chat alle Telefonnummern sehen. Dies ist ein Hemmnis für Chats mit bis dahin unbekannten Personen oder in Zusammenhängen, in denen man generell pseudonym kommunizieren will. Auch bei Gruppenchats ist die bisherige obligatorische Nummernanzeige bei Signal ein Grund dafür, warum beispielsweise der Messenger Telegram trotz fehlender Verschlüsselung in politischen Kontexten immer noch mehr genutzt wurde. Bei Telegram können Nutzer:innen ihre Nummer zumindest unterdrücken, sie ist dennoch hinterlegt.

Andere Messenger wie das kostenpflichtige Threema oder das auf Signal basierende Session benötigen keine Telefonnummer bei der Registrierung.


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Author: Markus Reuter

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