Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

KW 7: Die Woche, in der wir über Verwaltungsdigitalisierung gelacht haben

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

Die 7. Kalenderwoche geht zu Ende. Wir haben 14 neue Texte mit insgesamt 81.988 Zeichen veröffentlicht. Willkommen zum netzpolitischen Wochenrückblick.

Ein Fraktal in rosa-grün
– Fraktal, generiert mit MandelBrowser von Tomasz Śmigielski

Liebe Leser:innen,

es gibt netzpolitische Themen, die klingen so trocken, dass sie selbst die Ostsee in ein salzige Pfütze verwandeln könnten, würde man sie hineinwerfen. Eins davon ist Verwaltungsdigitalisierung. Betrifft uns alle, ist richtig wichtig, hakt gewaltig – und trotzdem löst das Thema bei Menschen selten auch nur irgendwelche Gefühle aus. Deshalb habe ich mich diese Woche besonders über Bianca Kastls Kolumne gefreut.

Sie hat mich zum Lachen gebracht, vor allem der Prolog. Er erzählt das fiktive Gespräch einer Gruppentherapie mit Verantwortlichen der deutschen Verwaltungsdigitalisierung. Die Gruppenleitung bittet die Teilnehmenden um die Projektion ihrer Vorstellungen, dabei sollen sie aber auch die Bedürfnisse der anderen berücksichtigen. Wer öfter Texte von Bianca liest oder das Vergnügen hatte, sie mal persönlich zu treffen, lernt diesen angenehm spitzen Humor schnell zu schätzen.

Für die Themen, die wir so bearbeiten, wäre es ohne Humor auch um einiges schwerer auszuhalten. Ein Kollege sagte mal: „netzpolitik.org ist die bestgelaunte Bad-News-Agency, die es gibt.“ Und da ist was dran.

Wenn man die Texte dieser Woche durchgeht, könne man den Eindruck bekommen, bei netzpolitik.org ist immer Aschermittwoch: Es gibt neue Opfer von Spionagesoftware, neue rechtswidrige Cookiebanner, neue Zahlen zu Hass im Netz.

Wie viel wir bei der Arbeit lachen, feixen und scherzen, bekommt ihr anhand unserer Veröffentlichungen kaum mit. Außer vielleicht wenn wir uns in selbstgebastelte Bullshit-Busters-Kostüme werfen, wenn wir Kekse mit Keksen vergleichen oder wenn wieder giftiges Download-Wasser den Rhein hinunter läuft.

Der Spruch „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ stammt vielleicht nicht zufällig von einem Journalisten, denn die Realität ist oft die beste Satire. Und ich bin froh, in einem Team zu arbeiten, das dafür einen ganz besonderen Sinn hat, und mir trotz all der schlechten Nachrichten doch immer wieder die Lachtränen in die Augen treibt. Sei es mit den lustigsten Austriazismen, trockenen Einzeilern oder mit versehentlich verunglückten Sprachbildern, die einem beim Schreiben eben passieren. Immerhin wollen wir weder den Wald vor lauter Teufeln übersehen, noch den Baum an die Wand malen – denn der Nagel steckt bekanntlich im Detail.

Ein heiteres Wochenende wünscht euch
anna


EU-Gesetz gegen Schleusung: Kein Willkommen ist illegal

Mit einer Richtlinie will die EU-Kommission Mindeststrafen für Schleusungskriminalität in Europa angleichen. Doch der Gesetzesvorschlag könnte auch dafür sorgen, dass Slogans wie „Refugees Welcome“ auf Online-Plattformen gelöscht werden. Von Anna Biselli –
Artikel lesen

Degitalisierung: Digitale Gesprächstherapie

Es wird viel geredet über das Scheitern der Digitalisierung in Deutschland, aber nicht immer von den Richtigen. Ein Management-Gelaber-Problem, findet Bianca Kastl. Dabei könnten wir doch so viel von den ganz praktischen Fehlern lernen. Von Bianca Kastl –
Artikel lesen

Sachsen-Anhalt: Alle 3,5 Stunden durchsucht die Polizei ein Smartphone

Eine kleine Anfrage im Landtag von Sachsen-Anhalt liefert Zahlen zu ausgewerteten Handys. Doch wichtige Statistiken zu dem Grundrechtseingriff fehlen. Eine Abgeordnete macht auch die skandalöse Asservatenverwaltung im Land dafür verantwortlich. Von Leonhard Pitz –
Artikel lesen

Bayern überprüft: Cookie-Banner vieler Seiten weiterhin rechtswidrig

Die Bayerische Datenschutzaufsicht hat die Cookie-Banner von etwa 1.000 Webseiten überprüft und dabei zahlreiche Verstöße gefunden. Die Betreiber haben nun Post bekommen – und müssen ihre Seiten ändern. Von Markus Reuter –
Artikel lesen

Doxing, Dickpics, Drohungen: So verbreitet ist „Hass im Netz“

Für eine repräsentative Studie wurden Tausende Internet-Nutzer*innen über Formen von Hass im Netz befragt. Die Ergebnisse erstaunen: Von fast jeder zehnten Person wurden schon intime Bilder geleakt. Mehr als jede zweite Person zieht sich aus Online-Debatten zurück. Zugleich sagt eine knappe Mehrheit: Hass im Netz – noch nie gesehen. Eine Analyse. Von Sebastian Meineck –
Artikel lesen

Referentenentwurf: Recht auf Verschlüsselung geplant

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat einen Referentenentwurf erarbeitet, der bei Messengern und Clouddiensten in Zukunft die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verpflichtend machen soll. Wir veröffentlichen den Entwurf im Volltext. Von Markus Reuter, Andre Meister –
Artikel lesen

Empfehlungsalgorithmen: Threads und Instagram wollen politische Inhalte ausbremsen

Der Meta-Konzern will bei Threads, Instagram und später auch bei Facebook politischen Inhalte die Reichweite nehmen. Diese Inhalte sollen nicht mehr algorithmisch verstärkt werden. Von Markus Reuter –
Artikel lesen

Überwachung mit Pegasus: In Polen und Ungarn bröckelt die Mauer des Schweigens

Stück für Stück kommen neue Details der Überwachung mit der Spähsoftware Pegasus in Polen und Ungarn ans Licht. Selbst der PiS-nahe polnische Präsident soll ins Visier geraten sein. Derweil sorgt in Ungarn ein Begnadigungsskandal für ein politisches Beben – mit unerwarteten Kollateralschäden. Von Tomas Rudl, Chris Köver –
Artikel lesen

Chatkontrolle: EU-Datenschutzausschuss warnt weiterhin vor willkürlicher Überwachung

In den Verhandlungen zur Chatkontrolle hatte sich das EU-Parlament in vielen Punkte gegen die invasiven Pläne der Kommission gestellt. Jetzt kritisieren Europas Datenschützer:innen: Das war immer noch nicht genug. Nach wie vor warnen sie vor wahlloser Überwachung privater Kommunikation. Von Markus Reuter –
Artikel lesen

Maßnahmenpaket: 89, 10 oder 13 Punkte gegen Rechtsextremismus

Mal wieder stellt das Innenministerium geplante Maßnahmen gegen Rechtsradikalismus vor. Viel gänzlich neues ist nicht dabei, anderes hat Kollateralschaden-Potenzial. Ein Überblick. Von Anna Biselli –
Artikel lesen

Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte: Massenhafte Überwachung in Russland ist illegal

Russland verlangt von Online-Diensten wie Telegram, auch Ende-zu-Ende-verschlüsselte Kommunikation an Behörden auszuleiten. Dagegen hat sich ein Nutzer juristisch gewehrt und das Verfahren nun gewonnen. Das könnte auch die europäische Debatte rund um die sogenannte Chatkontrolle beeinflussen. Von Tomas Rudl –
Artikel lesen

Selbstauskunft: Beschwerde gegen Schufa wegen „Kundenmanipulation“

Wer bei der Schufa einfach mal seine Daten auf Grundlage der DSGVO abfragen will, werde auf der Webseite in Richtung kostenpflichtige Produkte gedrängt. Datenschützer sehen darin eine Manipulation der Kunden – und gehen gegen die Schufa vor. Von Markus Reuter –
Artikel lesen

Digital Services Act: Welche Regeln für Online-Dienste jetzt in Kraft treten

Einfache Meldemöglichkeiten, strengere Werberegeln, weniger manipulatives Design: Ab dem 17. Februar treten durch das Digitale-Dienste-Gesetz der EU jede Menge neue Regeln in Kraft. Ein Überblick, was sich jetzt ändert. Von Anna Biselli, Tomas Rudl –
Artikel lesen

Bundeshaushalt 2024: Wenig Mittel für die Verwaltungsdigitalisierung

Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung soll nicht nur Bund und Länder moderner machen, sondern auch Bürger:innen, Unternehmen und Behörden entlasten. Doch damit geht es nur langsam voran. Spärliche Mittel aus dem Bundeshaushalt machen das nicht besser. Von Esther Menhard –
Artikel lesen


Die Arbeit von netzpolitik.org finanziert sich zu fast 100% aus den Spenden unserer Leser:innen.
Werde Teil dieser einzigartigen Community und unterstütze auch Du unseren gemeinwohlorientierten, werbe- und trackingfreien Journalismus jetzt mit einer Spende.

Zur Quelle wechseln
Zur CC-Lizenz für diesen Artikel

Author: Anna Biselli

Views: 0
Brigitte box januar februar 2021 : eine box voller schönheit und lebenslust.