Köln | Die Stiftung Energieeffizienz, die im Kölner Klimarat vertreten ist, beschäftigte sich mit dem Antrag von CDU, SPD und FDP und deren Vision von „Metrolinien“. Dieser wurde mit den Stimmen der drei Parteien in der Sondersitzung des Verkehrsausschusses beschlossen und jetzt auf der Tagesordnung der heutigen Ratssitzung als „endgültig zurückgezogen“ geführt. Dennoch ist die Einmischung der Stiftung Energieeffizienz interessant.
Die Stiftung Energieffizienz stellt fest, dass die Entscheidung zur Ost-West-Achse erhebliche Auswirkungen auf den Klimaschutz in der Stadt habe. In den Fokus nimmt die Stiftung den von SPD, CDU und FDP eingebrachten „Änderungsantrag“ der „Metrolinien“, der aus der Ratssitzung in der digitalen Tagesordnung als „endgültig zurückgezogen“ markiert ist.
Aber die Einwendung der Stiftung ist interessant vor dem Hintergrund des Wunsches in Köln nach Klimaneutralität. Es sei zu bedenken, dass die CO2-Emissionen aus dem Bau und Betrieb der jetzt von SPD, CDU und FDP eingebrachten Tunnelerweiterung und der „Metrolinien“ vor der Entscheidungsfindung angemessen einzubeziehen seien, da ansonsten der Kölner Klimaschutz generell in Frage zu stellen sei.
Die Kritik ist, dass diesem Antrag der drei Fraktionen eine Quantifizierung der CO2-Emissionen fehle, diese aber alleine durch die Untertunnelung am Rhein höher sein dürften als die bisher geplante Tunnelvariante. Das liegt an der Zementherstellung, die bei der Herstellung von Gebäuden und Infrastruktur einen hohe Relevanz auf die Emissionen habe, auch wenn der Beton nicht auf städtischem Gebiet angemischt werde und in der sogenannten Territorialbilanz nicht erfasst werde.
So schreibt die Stiftung Energieeffizienz: „Zum Vergleich beträgt das Kölner Restbudget zum Einhalten des 1,5 Grad Klimaschutzziels Anfang 2025 noch ca. 10 Mio. Tonnen CO2 (nach BISKO, für das 1,75 Grad Klimaschutzziel nach BVerfG beträgt das Restbudget ca. 40 Mio. Tonnen CO2). Auch wenn aufgrund fehlender Maßnahmen Köln keine Klimaneutralität 2035 erreicht, gilt es realistische Ziele innerhalb des verbleibenden Budgets umzusetzen. Eine ressourcenschonende oberirdische Variante ohne zusätzliche Tunnel- und Zugangsbauwerke würde der Stadt Köln hier besonders einfach helfen, erheblich und bei negativen Kosten CO2 einzusparen.“
Gib den ersten Kommentar ab