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Kölner Linke schreibt an KVB-Vorstand

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Symbolbild Stadtbahn der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB): Haltestelle Rathaus

Köln | Der Kreisverband der Linken schreibt einen offenen Brief an den Vorstand der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Der Grund: Die Linke fühlt sich im Rat ausgegrenzt, weil die Mehrheit einen Antrag der Linken auf Aussprache ablehnte.

Die Kölner Linke spricht von einer Verkehrswende in die falsche Richtung, da die KVB weniger statt mehr Fahrgäste befördert. Die Fahrgastzahlen lägen auf dem Niveau des Jahres 1996. Besonders sauer stößt der Linken auf, dass der KVB-Fahrplan immer noch seit März 2023 eingeschränkt sei. Die Linke ist in Sorge, dass sich Köln und der Vorstand der KVB mit einem sinkenden Angebot und Fahrgastzahlen abgefunden habe. Dabei sei es wenig überraschend, dass die Einschränkung von Leistungen weniger Fahrgäste anziehe.

Die Linke fragt, wie es zu dem Personalnotstand kommen konnte, der immer noch anhalte. Die Partei beantwortet die Frage selbst: Das Personal der KVB sei überaltert. Die Linke findet eine Reihe von Argumenten warum das Problem entstanden ist, nennt aber keine Schuldigen. Stattdessen vergleicht die Linke die Situation mit der Düsseldorfer Rheinbahn, der es gelungen sei 250 Menschen im Fahrdienst einzustellen. Das Köln kein Personal finde, läge an der schlechten Bezahlung, so die Linke. Die Löhne müssten ordentlich erhöht werden.

Weitere Kritikpunkte sind in dem offenen Brief, die Unzuverlässigkeit von Aufzügen und Rolltreppen, nicht barrierefreie Haltestellen und das stagnierende Schienennetz mit nur 14 km pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: Düsseldorf hat 25 km pro 100.000 Einwohner.

Gegenüber den Vorständen macht die Linke den Vorwurf, dass diese ihr Kerngeschäft nicht im Griff hätten. Die Kölner Öffentlichkeit sollte der Vorstand der KVB mit Ausreden verschonen. Der Vorstand solle sich darauf konzentrieren die KVB wieder flott zu bekommen.

Weiter schreibt die Linke: „Bitte lassen Sie die Finger von einem neuen Tunnel-Projekt, wehren Sie sich mit Händen und Füßen! Es gibt andere gute Argumente für eine oberirdische Lösung auf der Ost-WestAchse. Sie aber dürfen bei den aktuellen Problemen schlicht und einfach keine Zeit dafür haben. Und die Stadt Köln soll Ausbau und Instandsetzung der KVB finanzieren. Da kann sie sich absehbare weitere Hunderte Millionen (ohne Bund/Landesmittel) für 2 km Tunnel einfach nicht mehr leisten. Bitte sagen Sie den Finanzexperten von CDU-SPD-Grün im Rathaus die Wahrheit: Eine funktionierende, wachsende KVB kostet ihren Preis. Ein Ausbau der Stadtbahn zum aktuellen Düsseldorfer Versorgungsniveau erfordert 100 km Schiene zusätzlich in Köln. Davon würden sogar das meiste Bund und Land bezahlen. Auch mehr und besser bezahlte Mitarbeiter und ein größeres Ersatzteillager kosten viel Geld. Aber das Geld wäre gut investiert. Und wer noch Geld für Milliarden-Tunnel-Projekte übrighat, könnte das auch stattdessen für die Instandsetzung der KVB einsetzen. Das brächte den Menschen in Köln dann wirklichen Nutzen.“

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