Köln | Der Kölner Kulturrat blickt kritisch auf den von Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Stadtkämmerin Dörte Diemert eingebrachten Haushaltsplanentwurf für die Jahre 2025/2026. Die Abwicklung der Akademie der Künste der Welt und die Einstellung von Förderungen wie beim Acht Brücken Festival nennt der Kölner Kulturrat besorgniserregend.
Der Kölner Kulturrat zeigt sich angesichts der Haushaltslage der Stadt Köln offen für Beratungen darüber wo gespart und Neues ermöglicht werde. Sein Vorwurf an die Kämmerei und die OB ist allerdings, dass die vorgeschlagenen Sparmaßnahmen weder klug noch professionell seien. Die Kulturschaffenden und ihre Funktionäre erkennen kein Konzept, das Bewährtes erhalte und Neues ermögliche oder Anreize für kulturelle Initiativen setze.
Der Kölner Kulturrat fordert die Parteien des Gestaltungsbündnisses Grüne, CDU und Volt auf sich für eine „Kulturförderung einzusetzen, die Kreativität, Innovation und Diversität nicht nur ermöglicht, sondern aktiv fördert“. Denn die Parteien sind es, die jetzt über den Haushalt beraten und Veränderungen einbringen können. Allerdings mahnten Kämmerin Diemert und OB Reker davor Änderungswünsche ohne Gegenfinanzierungsvorschläge einzubringen.
Der Kölner Kulturrat fordert die Politik auf in die Debatte über ein Leitbild für die Zukunft der Kölner Kultur einzutreten. Statt Rotstift brauche es eine klare Strategie, welche Art von Kultur in Köln stattfinden solle und wie diese finanziert werde.
Kölner Kultur substanziell bedroht
Der Kölner Kulturrat sieht die Kultur in Köln in ihrer Substanz bedroht. Die geplanten Kürzungen würden vor allem die freie Szene mit voller Härte treffen. Die Analyse des Kölner Kulturrates kommt zu dem Ergebnis, dass deren Förderung auf den Stand von 2022 zurückgeführt werde. Damit blieben Inflation oder hohe Energiekosten sowie Gehaltssteigerungen unberücksichtigt. So fragt der Kulturrat wie eine Honoraruntergrenze gestemmt werden solle, wenn die finanzielle Förderung zusammengestrichen werde.
Auch die Kulturinstitutionen seien betroffen. Es fehle eine Perspektive für die Kunst- und Museumsbibliothek. Die Attraktivität der Kölner Museen sei beschnitten und mit dem geplanten Umzug des Römisch-Germanischen Museums in das Kulturzentrum am Neumarkt werde diese weiter verringert. Die Oper- und Bühnenbaustelle spricht der Kulturrat nicht einmal an. Der Kölner Kulturrat kommt zu dem Fazit: „Die Kultur in Köln ist in Not.“