Köln | Kinder haben in Siegburg ein Kaninchen-Jungtier so heftig gequält, dass es bei einer Tierpflegerin verendete. Die Polizei bestätigt den Fall.
In Siegburg sollen Kinder Ende April mit einem lebenden Kaninchen-Jungtier Fußball gespielt haben. Das schwer verletzte Tier wurde zu einer Wildtierpflegerin gebracht. Dort verendete das Jungtier. Peta Deutschland (People for the Ethical Treatment of Animals) äußerte sich zu den Grausamkeiten: „Dass Kinder derart rohe und willkürliche Gewalt an Tieren ausüben, ist extrem besorgniserregend. Ein lebendes Tierbaby zu Tode zu treten ist ein besonders erschütterndes Beispiel von Tierquälerei“, sagt Mareike Homann, Fachreferentin für PetaKids bei Peta Deutschland.
Verstoß gegen das Tierschutzgesetz
Das Tierschutzgesetz (TierSchG) ist schon in seinem ersten Paragrafen eindeutig. Dort steht unter anderem: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“ Und das Gesetz regelt zudem in Paragraf 17 die Konsequenzen: „Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt.“
Tierethik in Lehrplan?
Tiere nicht zu quälen solle auch in der Schule Thema sein: „Leider handelt es sich nicht um einen Einzelfall, denn immer wieder quälen Kinder in Deutschland Tiere. Deshalb ist es längst überfällig, dass tierethische Themen in Lehrplänen verankert werden. Nur so können Kinder für ein gerechtes Miteinander sensibilisiert und ihre Empathie gegenüber Schwächeren gestärkt werden“, so Homann weiter.
Die Polizei Rhein-Sieg-Kreis bestätigte, dass der Sachverhalt polizeilich bekannt ist. Es wurden Strafanzeigen erstattet und Ermittlungen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet, teilte die Behörde mit.
