Dr. Michael Spitzbart ist ein „Arzt“ mit hunderttausenden Social Media Followern und bezeichnet sich selbst als
Und jetzt hat er für ein paar sehr problematische Aussagen zur HPV-Impfung großen Ärger bekommen. Das ist jene Impfung, die vor Gebärmutterhalskrebs und einigen anderen Krebserkrankungen schützt. Ärzte impfen hundertmillionenfach gegen HPV, Wissenschaftler haben die Impfung sehr gut untersucht, sie ist sehr wirksam und sehr sicher.
Spitzbart jedoch behauptet: Bestandteile der Impfung könnten die Eierstöcke schädigen und zu Unfruchtbarkeit führen.
Er geht so weit, das damit in Verbindung zu bringen, „dass in den letzten Jahren an jeder Ecke Kinderwunschzentren aus dem Boden sprießen.“ Außerdem relativiert er die Wirksamkeit der Impfung und bezeichnet die Risikoreduktion als „minimal“.
Ich finde das stark irreführend – und habe ihn verpetzt!
Ich schrieb eine E-Mail an die Ärztekammer Oberösterreich und habe das öffentlich kommuniziert. Kurz darauf hat Spitzbart die Aussage von seinen Social Media Plattformen gelöscht. Und 3 Tage später bekam ich eine E-Mail von einem Anwalt der Ärztekammer, mit dem Hinweis, dass ein Disziplinarverfahren gegen Dr. Spitzbart eingeleitet wurde.
Spitzbart reagierte nicht erfreut und schrieb: „Wie soll ein wissenschaftlicher Diskurs gedeihen, wenn abweichende Ansichten sofort an den Pranger gestellt werden?“
Und das ist schnell beantwortet: Wissenschaftlicher Diskurs bedeutet, sich mit Fachkollegen auszutauschen, Daten zu sammeln und eine Forschungsarbeit zu veröffentlichen. Was „wissenschaftlicher Diskurs“ NICHT bedeutet, ist als Arzt tausenden jungen Frauen auf Social Media Angst vor Unfruchtbarkeit zu machen, wenn sie sich vor Gebärmutterhalskrebs schützen wollen.
Aber für wissenschaftlichen Diskurs bin ich immer zu haben. Deshalb schauen wir uns jetzt an, was an seinen Behauptungen dran ist.
Die HPV-Impfung ist sehr wirksam
Das Wichtigste vorab: Die HPV-Impfung ist sehr wirksam und hat keine negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Aber Spitzbart sieht das anders, er schreibt „Offiziell kann die Impfung das Risiko halbieren. Fälschlicherweise spricht man hier von einer Effektivität von 50%.“
Aber was heißt „fälschlicherweise“? Wenn die Impfung das Risiko halbiert, beträgt die Effektivität 50%.
So ist das definiert. Von „Europas Top-Gesundheitsexperten“ würde ich mir schon erwarten, dass er die Begriffe, die er verwendet auch versteht. Was er meint, ist etwas anderes, nämlich die absolute Risikoreduktion. Er argumentiert, dass nur 1 – 1,9% aller Frauen im Laufe ihres Lebens Gebärmutterhalskrebs entwickeln. Durch die Impfung reduziert sich das Risiko also von 1% auf 0,5%, bzw. von 1,9% auf 0,95%. Vorweg: Eine Wahrscheinlichkeit von 1-2%, Gebärmutterhalskrebs zu bekommen, ist wirklich nicht wenig. Aber stimmt es überhaupt, dass die Impfung das Risiko „nur“ halbiert?
Es ist richtig, dass wenn man ganz allgemein geimpfte und ungeimpfte Frauen vergleicht, die Geimpften nur halb so oft Gebärmutterhalskrebs entwickeln. Was an sich schon großartig wäre, aber es wird noch viel besser! Denn einen ganz entscheidenden Faktor hat Spitzbart einfach ignoriert: Die Frage, in welchem Alter man sich impft. Nachdem HPV sexuell übertragen wird, schützt die Impfung dann am besten, wenn man sie vor der Pubertät verabreicht. In dem Alter, in dem sie am dringendsten empfohlen wird.
Studien sind eindeutig:
Eine der größten Studien dazu kommt aus Schweden. Diese hat Daten von über 1,5 Millionen Frauen ausgewertet.
In Orange sehen wir das Auftreten von Gebärmutterhalskrebs bei ungeimpften Frauen. In Blau, das Auftreten bei Frauen, die zwischen dem 17. Und dem 30. Lebensjahr geimpft wurden. Und in Grün, das Auftreten von Gebärmutterhalskrebs bei Frauen, die vor dem 17. Lebensjahr geimpft wurden. Bei denen die jung geimpft wurden, tritt Gebärmutterhalskrebs zu 88% seltener auf als bei Ungeimpften.
Eine Studie aus England kommt auf 84% weniger Gebärmutterhalskrebs, wenn man vor der Pubertät impft. Und 94% weniger Krebs-Vorstufen.
In Dänemark sieht das Ganze so aus:
86% weniger Gebärmutterhalskrebs bei Mädels, die bis zum 16. Lebensjahr geimpft wurden.
Und in Schottland konnte man die Effektivität nicht aussagekräftig berechnen, weil bei den Mädels, die im 12. Oder 13. Lebensjahr geimpft wurden, bisher kein einziger Fall von Gebärmutterhalskrebs aufgetreten ist!
Man muss schon impfen bevor man sich ansteckt
In allen Ländern, in denen man die Wirksamkeit untersucht, sieht man, dass die Impfung extrem zuverlässig vor Gebärmutterhalskrebs schützt. Wenn man sie vor der Pubertät verabreicht. Aber das ignoriert Spitzbart geschickt. Vermutlich, weil ohnehin bekannt ist, wie er zu früh verabreichten Schutzimpfungen steht. Denn zu Impfungen bei Kindern hatte er bereits in der Vergangenheit Stellung bezogen: „Ich darf ja nicht alles sagen, was ich meine, aber ihr könnt vielleicht zwischen den Zeilen lesen: So wenig und so spät wie möglich.“
Wäre ich ein Gebärmutterhalskrebs, würde ich das Gleiche sagen.
Spitzbart wittert eine Verschwörung und schreibt: „Viele Menschen wundern sich, warum „alle Ärzte das Gleiche sagen“. Die Antwort liegt auf der Hand: Abweichungen vom Mainstream-Narrativ werden systematisch sanktioniert.“
Tatsächlich ist der Grund, weshalb hier „alle Ärzte das gleiche sagen“, dass die Studienlage ganz eindeutig zeigt, wie sicher und wirksam diese Impfung ist. Aber was Spitzbart von wissenschaftlichen Studien hält, ist bekannt, spätestens, seit er einem Medizinstudenten ausgerichtet hat, aus ihm würde niemals ein Arzt werden, weil er so viel Wert auf wissenschaftliche Studien legt: „Ich habe ihm gesagt er würde ein sehr guter Mediziner werden, aber niemals ein Arzt. Denn Ärzte denken selber, Mediziner brauchen Studien.“
Die gute alte Zeit, als sich Ärzte noch nicht mit Studien herumplagen mussten. Sehr vertrauenserweckend.
Die HPV-Impfung hat keine negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit
Auch wenn Spitzbart händeringend versucht, die Impfung mit Unfruchtbarkeit in Verbindung zu bringen: Die Impfung hat keine negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Was allerdings extrem negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit hat, ist Gebärmutterhalskrebs! Also das, wovor die Impfung so zuverlässig schützt.
Spitzbart behauptet zwar nicht direkt, die Impfung würde unfruchtbar machen, aber hier ist, was er behauptet:
„Im Gegenzug bekommen die meist jugendlichen Impflinge wiederum eine erneute Dosis vom Wirkverstärker Aluminiumhydroxid und Polysorbat 80 injiziert, welches zu Schädigung der Eierstöcke führen und damit zur Unfruchtbarkeit führen kann.“
„Was mich persönlich nachdenklich stimmt ist die Tatsache, dass in den letzten Jahren an jeder Ecke Kinderwunschzentren aus dem Boden sprießen. In meiner Sturm-und-Drang-Studentenzeit galt immer nur die eine Sorge: hoffentlich wird meine aktuelle Freundin nicht schwanger. Heute ist das genau umgekehrt. Woran das wohl liegen mag? Zusammenhänge darf man hier nur leise denken, aber niemals laut aussprechen.“
Ich möchte zusammenfassen, wie radikal diese Aussage ist. Wenn ich das lese, klingt es für mich, als würde er andeuten, dass vielleicht deshalb zunehmend Kinderwunschzentren aufsperren, weil die HPV-Impfung so viele Frauen unfruchtbar macht. Ist es das, was man nur leise denken darf? Oder was ist sonst damit gemeint? Ich erinnere daran, dass das ein zugelassener Arzt ist, der diese Botschaft nicht etwa an die wissenschaftliche Community richtet, sondern an hunderttausende Laien auf Social Media, die ihm für medizinischen Rat folgen.
Realität: Es gibt Verhütungsmittel
Aber jetzt zurück zur Realität. Ich kann versichern, dass die jungen Leute in ihrer Studentenzeit auch heute noch versuchen, nicht schwanger zu werden. Aber es stimmt, dass es heute mehr Kinderwuschzentren gibt. Nur ist es völlig absurd, da einen Zusammenhang mit einer Impfung herbei-zu-fantasieren.
Was sich seit der „Sturm und Drang Phase“ des Dr. Spitzbart verändert hat, ist, dass Frauen zunehmend berufliche Karrieren anstreben. Das macht es weniger reizvoll, Mitte 20 Kinder zu bekommen und die Familienplanung verschiebt sich zunehmend ins 30. Lebensjahr. Mit den entsprechenden Auswirkungen auf den Schwangerschaftserfolg. Schön zusammengefasst in dieser Arbeit der Universität Wien.
Mitte des 20. Jahrhunderts machten Erstgeburten bei Frauen im Alter von 35 Jahren aufwärts nur 5% der Erstgeburtenrate aus. 2016 lag dieser Anteil bereits bei 15%. Und heutzutage tragen in Österreich Mütter im Alter von 35 Jahren aufwärts zu 22% der gesamten Fruchtbarkeitsrate bei.
Die Arbeit geht deshalb davon aus, dass die Inanspruchnahme von Fertilitätskliniken weiter ansteigen wird. Der Grund ist jedoch nicht die HPV-Impfung, sondern Faktoren wie Karriereplanung, Bildung und der Wunsch nach finanzieller Stabilität.
Warum macht Spitzbart Panik?
Außerdem hatten wir in Österreich, wo sich die Praxis von Dr. Spitzbart befindet, lange Zeit sehr restriktive Gesetze bezüglich Reproduktionsmedizin, die erst 2014 liberalisiert wurden. Seit 2015 haben daher beispielsweise auch gleichgeschlechtliche Paare Zugang zu künstlicher Befruchtung. Außerdem wurden Eizellenspenden erlaubt, sowie Präimplantationsdiagnostik bei Risikopatientinnen und Samenspenden für In-vitro-Fertilisation.
Es ist also kein Wunder, „dass in den letzten Jahren an jeder Ecke Kinderwunschzentren aus dem Boden sprießen“. Nur hat das nicht im Entferntesten etwas mit einer Impfung zu tun. Und von „Europas Top-Gesundheitsexperten“ würde ich erwarten, dass ihm sowohl die immer spätere Familienplanung, als auch die Veränderung der Gesetzeslage bekannt sein sollten. Man könnte darüber spekulieren, ob Spitzbart‘s haltlose Aussagen zur Unfruchtbarkeit etwas damit zu tun haben, dass er selbst eine Art Wunderbehandlung gegen Unfruchtbarkeit bewirbt. Aber das Spekulieren überlasse ich lieber Dr. Spitzbart.
Aber was ist mit den Eierstöcken?
Es gibt eine Erkrankung namens Primäre Ovarialinsuffizienz (POI). Das ist, wenn Eierstöcke frühzeitig die Funktion einstellen. Bei etwa einer von 10.000 Frauen, passiert das vor dem 20. Lebensjahr.
Jetzt wurden vor etwa 10 Jahren 6 Fälle beschrieben, bei denen eine solche Eierstockinsufizienz in zeitlicher Nähe zu HPV-Impfungen beobachtet wurde. Wobei zeitliche Nähe da sehr großzügig ausgelegt ist, zwischen der Impfung und den Symptomen lagen meist mehrere Monate – außer in einem der 6 Fälle, bei dem die Symptome bereits vor der Impfung begonnen hatten.
Das Entscheidende ist jedoch, dass bei keinem dieser Fälle ein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung gezeigt wurde. Und statistisch ist es überhaupt nicht überraschend, dass bei den hunderten Millionen verabreichten HPV-Impfungen, dieses Problem manchmal auch in zeitlicher Nähe zur Impfung beobachtet wird. Die Frage ist, ob das bei Geimpften häufiger passiert. Und das ist gut untersucht.
Zum Beispiel in einer Arbeit aus Dänemark, in der Daten von knapp einer Million Frauen und Mädchen analysiert wurden. Die Hälfte davon war HPV-geimpft. Bezüglich Eierstockinsuffizienz findet sich kein signifikanter Unterschied zwischen geimpften und ungeimpften Frauen.
Das Gleiche hat man in den USA gemacht. Auch hier findet sich kein erhöhtes Risiko für Eierstockinsuffizienz bei Geimpften.
Die aussagekräftigsten Arbeiten sind jedoch Metaanalysen. Und auch dabei findet man bezüglich Eierstockinsuffizienz keinen Unterschied zwischen HPV-Geimpften und ungeimpften Frauen. In beiden Gruppen tritt das Problem mit der Häufigkeit auf, die man in der Bevölkerung erwartet. Also: Kein Grund zur Sorge.
Polysorbat 80 macht Magarine Cremig
Den Schuldigen für seine Unfruchtbarkeits-Spekulation sieht Spitzbart mitunter im Polysorbat 80, das in der Impfung enthalten ist. Wem das bekannt vorkommt, der hat es vielleicht selbst schon einmal verwendet, um Speisen herzustellen, denn Polysorbat 80 ist ein zugelassener Lebensmittel Zusatzstoff mit der Bezeichnung E433. Man kann das Zeug fläschchenweise auf Amazon bestellen.
Polysorbat 80 ist ein Emulgator, das bedeutet, es hilft dabei, eine Verbindung zwischen Fett und Wasser herzustellen. Das sorgt z.B. dafür, dass Margarine cremig wird, aber auch Mayonnaise, Salatdressings, Eiscreme. Es findet sich in Kuchen, Keksen uns anderen Speisen. In Impfstoffen dient es vor allem dazu, die Bestandteile in Lösung zu halten und den Impfstoff zu stabilisieren.
Die Menge, die im Impfstoff vorhanden ist, steht in keinem Verhältnis zu jener Menge, die wir ohnehin regelmäßig zu uns nehmen. Im HPV-Impfstoff befinden sich 50 Mikrogramm davon. Zum Vergleich: Eiscreme besteht aus bis zu 5%Polysorbat 80 und kann demnach an die 300 Milligramm pro Kugel enthalten. Das bedeutet, ich müsste mich 6.000x gegen HPV impfen, um die gleiche Menge Polysorbat 80 aufzunehmen, wie durch eine Kugel Stracciatella. Und die schützt mich nicht einmal vor Krebs!
Weniger Aluminium über die Impfung als über die Nahrung
Der zweite von ihm erwähnte Inhaltsstoff, Aluminiumhydroxid, verbessert den Impfschutz, indem es das Immunsystem an der Einstichstelle aktiviert. Es wird seit über 90 Jahren in zahlreichen Impfstoffen eingesetzt, ist extrem gut untersucht und es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass es Eierstöcke schädigen, oder irgendetwas mit unserer Fruchtbarkeit machen würde. Schon gar nicht in dieser winzigen Menge, in der es in der Impfung vorkommt, nämlich mit 0,5 mg.
Zum Vergleich: allein über die Nahrung nehmen wir täglich 1,6 – 13 mg Aluminium zu uns. Und wenn einem der Magen brennt und man sich in der Apotheke Maaloxan gegen Sodbrennen besorgt, konsumiert man pro Tablette 400mg Aluminiumhydroxid. Bei der Tagesdosis von 10 Tabletten, kommt man dabei auf die 16.000-fache Menge Aluminiumhydroxid, im Vergleich zur HPV-Impfung, das ebenfalls zu einem großen Teil ins Blut gelangt – und ebenso wenig unfruchtbar macht.
Es ist richtig, dass man darauf achten sollte, keine absurd großen Mengen Polysorbat 80 oder Aluminium zu sich zu nehmen. Aber wenn Impfgegner solche Inhaltsstoffe als Argumente verwenden, ignorieren sie immer von welchen Mengen dabei die Rede ist. Da werden, wenn überhaupt, Studien zitiert, in denen absurd hohe Dosen in Ratten injiziert wurden, während komplett ignoriert wird, dass die Sicherheit dieser winzigen Mengen im Impfstoff, bei Menschen extrem gut belegt ist.
Spitzbart’s Verständnis von wissenschaftlichem Diskurs
Nach meiner Meldung an die Ärztekammer hat Spitzbart in einem Interview gesagt: „Ein wissenschaftlicher Diskurs ist nur dann sinnvoll, wenn unterschiedliche Meinungen respektvoll nebeneinanderstehen dürfen.“
Und das hat mich sehr amüsiert. Denn unlängst hat ihn ein junger Mediziner darauf hingewiesen, dass eine seiner Aussagen, wissenschaftlich nicht belegt ist. Die Reaktion von Dr. Spitzbart zeigt, was er selbst unter „respektvollem wissenschaftlichem Diskurs“ versteht. In einem Video antwortete er mit: „Und er hat dann gesagt, das können wir gar nicht beweisen, da müssten wir erst viele, viele Studien machen. Und wollte mir dann Medizin erklären. Ich habe mir gedacht – das habe ich nur ganz leise gedacht, würde ich nie laut sagen – ich habe mir gedacht: Keine Haare am Sack, aber im Puff drängeln. Also hat noch nicht mal Staatsexamen, will mir erzählen, wie Medizin geht.“
Das ist also dieser respektvolle wissenschaftliche Diskurs, auf den er drängt, seit ein Disziplinarverfahren gegen ihn läuft. Nach meiner Meldung an die Ärztekammer hat Spitzbart weiters in einem Interview gesagt:
„Ich möchte jedoch betonen, dass diese Debatte nicht auf eine öffentliche Bühne oder in ein administratives Verfahren getragen werden sollte. Stattdessen plädiere ich dafür, solche Themen in einem privaten fachlichen und schriftlichen Austausch zu erörtern, wo sie sachlich und differenziert betrachtet werden können.“
Spitzbart ist gegen öffentlichen Widerspruch
Und das kommt gar nicht in Frage. Man kann nicht öffentlich solche Behauptungen verbreiten und damit tausenden jungen Frauen irrationale Angst vor der HPV-Impfung machen – und wenn dann Wiederspruch kommt, einfach sagen: bitte nicht öffentlich machen, lieber nur privat. Er möchte also öffentlich Angst vor einer lebensrettenden Impfung verbreiten, aber wenn man das richtigstellen möchte, dann darf man das nicht öffentlich machen? Und das ist dann seine Vorstellung von wissenschaftlichem Diskurs.
Aber der Schaden ist längst angerichtet. Denn auch, wenn Spitzbart seine Aussage gelöscht hat, wird sie auf Telegram noch immer fleißig verbreitet. Und auf Facebook sogar in andere Sprachen übersetzt.
Es gibt noch einen Grund, weshalb ich finde, dass das Thema unbedingt öffentlich behandelt werden muss. Nachdem alles öffentlich wurde, bekam ich mehrere Nachrichten wie diese hier:
Also danke an die Ärztekammer Oberösterreich, dass sie seine Aussagen ernst nimmt. Denn es ist schlimm genug, jungen Frauen eine Impfung auszureden, die sie vor Krebs schützt. Aber noch ekelhafter ist es, ihnen dabei irrationale Angst, um ihre Fruchtbarkeit zu machen.
Der Beitrag als Video:
Artikelbild: Martin Moder, Screenshots
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