+++ Hakenkreuz an Büroräumen von Sinti Union +++ Kind rassistisch beleidigt in Berlin-Neukölln +++Antisemitischer Messerangriff am Holocaust-Mahnmal +++ Abschiebe-Drohungen in Baden-Württemberg +++
Rechte Gewalttaten sind „Botschaftstaten“: Sie treffen nicht nur die Opfer, sondern sind auch ein Angriff auf die Gruppe, für die die Opfer stehen.
(Quelle: AAS)
Rechte Gewalt, Rassismus und Queerfeindlichkeit: ein Überblick vom 19. bis zum 26. Februar.
19. Februar: Hakenkreuze und Nazi-Parolen an Kinderspielplatz
Unbekannte schmieren in Bünde (Nordrhein-Westfalen) Hakenkreuze und rechtsextreme Parolen wie „Sieg Heil“ an den Spielturm eines Spielplatzes. Der Staatsschutz ermittelt.
19. Februar: Rechtsextremer Übergriff
In Hamburg-Sankt Pauli wird ein 33-jähriger Mann beim Aussteigen von einer Hafenfähre rassistisch beleidigt. Der Begleiter der Täterin zeigt daraufhin den Hitlergruß, ruft „Sieg Heil!“ und tritt und schlägt auf den Betroffenen ein. Als ein Passant einschreiten will, wird auch er durch Reizgas und Schläge gegen den Kopf verletzt.
20. Februar: Kind von Roller geschubst und rassistisch beleidigt
In Berlin-Neukölln wird eine 12-Jährige von ihrem Roller geschubst. Das Mädchen verletzt sich durch den Sturz am Knie und am Knöchel. Ein Mann, der die Täterin begleitet, beleidigt das Mädchen nach diesem Angriff rassistisch. Ein Passant greift ein, die Täterin und der Täter gehen einfach weiter. Der Staatsschutz ermittelt.
21. Februar: Antisemitischer Messerangriff am Holocaust-Mahnmal
Ein 19-Jähriger greift einen spanischen Touristen am Holocaust-Mahnmal in Berlin an. Nach einer Notoperation befindet sich das Opfer nicht mehr in Lebensgefahr. Gegen den Täter wird ein Prozess wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.
In ihm sei „seit einigen Wochen der Plan gereift, Juden zu töten“, erklärt der Beschuldigte der Polizei.
21. Februar: Hakenkreuz an Büro der Sinti Union
In Neumünster (Schleswig-Holstein) beschmieren Unbekannte die Fenster der Geschäftsstelle der Sinti Union, unter anderem mit einem Hakenkreuz. Der Staatsschutz übernimmt die Ermittlungen wegen der Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen und Sachbeschädigung.
22. Februar: Rassistische Attacke gegen zwei Mädchen
In Berlin-Grünau werden eine 14-Jährige und eine 16-Jährige Opfer eines rassistischen Übergriffs. Zwei Unbekannte reißen der 14-Jährigen ihr Kopftuch herunter. Danach schlagen sie den beiden Mädchen ins Gesicht. Einer der Täter verletzt die 16-Jährige mit einem Taschenmesser am Arm. Die Täter beleidigen die beiden Mädchen rassistisch und flüchten.
22. Februar: Rechte Parolen und Hakenkreuze an Wohnhaus
In Grünhain-Beierfeld (Sachsen) schmieren Unbekannte rechtsextreme Parolen wie „Ausländer raus“ und Hakenkreuze an die Wand eines Wohnhauses. In dem Haus wohnt zurzeit auch eine Familie mit Einwanderungsgeschichte.
23. Februar: Rechtsextreme Parolen bei AfD-Wahlparty
In Neumünster (Schleswig-Holstein) grölen einige Gäste der AfD-Wahlparty „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ zum Song „L’Amour Toujours“ von Gigi D’Agostino. Der AfD-Landeschef will den Vorfall intern prüfen lassen, verweist jedoch auch auf die „Meinungsfreiheit“.
23. Februar: Rechtsextreme Parolen und Hitlergruß
In Esslingen (Baden-Württemberg) zeigt ein 31-Jähriger auf einer Faschingsfeier den Hitlergruß und ruft verfassungsfeindliche, rechtsextreme Parolen. Nach der Veranstaltung weigert er sich, das Gebäude zu verlassen, sodass die Polizei gerufen werden muss. Gegen ihn wird nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen ermittelt.
23. Februar: Blitzeranhänger mit rassistischen Parolen beschmiert
In der Nacht vor der Bundestagswahl beschmieren Unbekannte in Flensburg (Schleswig-Holstein) einen Blitzeranhänger in einem Wohngebiet mit rassistischen Parolen.
24. Februar: Rechtsextreme Bedrohung und Hitlergruß
In einem Bus in Berlin-Lichtenberg beschimpft ein Mann den Busfahrer und schlägt gegen die Fahrerkabine. Als dieser die Kabine öffnet, verlässt der Mann den Bus. Auch an der Bushaltestelle beschimpft er weiter Passanten. Eine Frau, die den ganzen Vorgang filmt, bedroht er mit Reizgas. Er zeigt den Hitlergruß, ruft „Sieg Heil“ und verlässt die Haltestelle.
https://polizei.news/2025/02/25/berlin-randalierer-im-bus-bedroht-passagiere-und-zeigt-hitlergruss/
24. Februar: Antisemitische Schmiererei an Synagoge
An einer Synagoge in Berlin-Mitte wird der geschmierte Schriftzug „I like November“ gefunden. Der Buchstabe „e“ ist so verdreht geschrieben, dass er als eine „9“ gelesen werden kann. Damit ist mutmaßlich die Reichspogromnacht am 9. November 1938 gemeint. https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/mutmasslich-antisemitische-schmiererei-an-synagoge/
25. Februar: Rechtsextreme Symbole an Brunnen-Absperrung
In Krefeld (Nordrhein-Westfalen) sprühen Unbekannte Hakenkreuze, das Kürzel „HH“ für „Heil Hitler“ und „#1“ auf eine Bauplane, mit der ein Brunnen abgesperrt ist. Die Plane wurde zunächst abgenommen, der Staatsschutz ermittelt.
https://www.wz.de/nrw/krefeld/nazi-schmierereien-an-krefelder-brunnen_aid-124580807
25. Februar: Rassistische und homofeindliche Beleidigung
An einer Bushaltestelle in Berlin wird ein 13-Jähriger rassistisch und homofeindlich beleidigt. Der Junge geht daraufhin zur mobilen Polizeistation. Der 39-jährige Täter wird festgenommen.
25. Februar: Abschiebe-Drohung an Autowerkstatt
An die Fassade einer Autowerkstatt in Hochdorf (Baden-Württemberg) kleben Unbekannte einen Sticker mit der Aufschrift „Nett hier. Aber sind Sie nicht ausreisepflichtig?“ Dazu der Hinweis „Mit freundlicher Unterstützung der AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg“. In der Werkstatt arbeiten vorwiegend Menschen mit Einwanderungsgeschichte.
26. Februar: Migrationsfeindliche Schriftzüge an Parteibüros
In Berlin-Reinickendorf schreiben Unbekannte „Migration stoppen“ in großer, roter Schrift auf die Fensterscheibe eines SPD-Büros. Ein weiterer ähnlicher Schriftzug „Mörder raus“ wird auf eine Fensterscheibe eines Grünen-Büros geschmiert.
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